Jakub S. Trojan, Zum wissenschaftlichen Profil von Ladislav Hejdánek
Strojový, zatím neredigovaný přepis
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Zum wissenschaftlichen Profil von LvH / Ladislav Hejdánek / LVH's philosophische Arbeit nimmt seit Jahrzehnten einen umfangreichen Fragenkreis ein. In seinen Aufsätzen, Erwägungen, kritischen Rezensionen und Glossen, Seminarvorlesungen und größeren Schriften findet man Themen aus dem Gebiet der Naturwissenschaft und Kultur, Gesellschaft und dem Einzelleben. Bei allen diesen Themen ist eine intensive philosophische Reflexion am Werk, die immer unter die Oberfläche eingreift, deren philosophische Wurzeln blo3legend und zu tieferen Zusammenhängen hinweisend. Selbst wenn sein Denken auf ein Detail ausgerichtet ist, ist es zugleich auf die Problematik des Ganzen ausgerichtet, denn Philosophie im Unterschied zu den konkreten Wissenschaften, wird in seiner Auffassung dauernd von der Suche nach dem Ganzen und dessen Charakters geleitet. Dementsprechend ist die Mannigfaltigkeit von Themen kein Beweis von Zerstreutheit seines Denkens, sondern umgekehrt von einer angestrengten Konzentriertheit, die die Erfassung der wahren Wirklichkeit zum Ziel hat, in derem Licht sämtliche Aufgaben des Einzelnen sowie die der Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft, der Charakter der Natur, ja des ganzen Kosmos zu deuten sind. In diesem Sinne stellt LvH's Philosophie den Versuch um eine Universalität dar, allerdings nicht in Gestalt eines gegenständlich zusammengefaßten Systems von Meinungen und Lehrsätzen, sondern vielmehr einer " ganzhaften Stellung zur Wirklichkeit auf der denkerischen sowie auch praktischen Ebene. Nach LVH ist Philosophie Lebenshilferin oder hört auf, überhaupt Philosophie zu sein. Selbst bei anspruchsvoller begrifflicher Bearbeitung - hier legt LvH hohe Maßstäbe kritischen Denkens bei strmit uns keine objektivistische Kälte und pedantische Routine zu. h Soll ich nun auf die von LvH besonders in letzten Jahren ganz intensiv bearbeiteten Grundproblemkreise etwas näher eingehen, ist an erster Stelle das Streben nach einer Wahrheit indlichkeit") ( (= die Wahrhei in der sie als pure nichtgegenständliche Wirklichkeit zum Wort kommt; Wahrheit stellt nach ihm eine geistige Quelle evokativer Art dar, die tic
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Zum wissenschaftlichen Profil von LvH / Ladislav Hejdánek / LVH's philosophische Arbeit nimmt seit Jahrzehnten einen umfangreichen Fragenkreis ein. In seinen Aufsätzen, Erwägungen, kritischen Rezensionen und Glossen, Seminarvorlesungen und größeren Schriften findet man Themen aus dem Gebiet der Naturwissenschaft und Kultur, Gesellschaft und dem Einzelleben. Bei allen diesen Themen ist eine intensive philosophische Reflexion am Werk, die immer unter die Oberfläche eingreift, deren philosophische Wurzeln blo3legend und zu tieferen Zusammenhängen hinweisend. Selbst wenn sein Denken auf ein Detail ausgerichtet ist, ist es zugleich auf die Problematik des Ganzen ausgerichtet, denn Philosophie im Unterschied zu den konkreten Wissenschaften, wird in seiner Auffassung dauernd von der Suche nach dem Ganzen und dessen Charakters geleitet. Dementsprechend ist die Mannigfaltigkeit von Themen kein Beweis von Zerstreutheit seines Denkens, sondern umgekehrt von einer angestrengten Konzentriertheit, die die Erfassung der wahren Wirklichkeit zum Ziel hat, in derem Licht sämtliche Aufgaben des Einzelnen sowie die der Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft, der Charakter der Natur, ja des ganzen Kosmos zu deuten sind. In diesem Sinne stellt LvH's Philosophie den Versuch um eine Universalität dar, allerdings nicht in Gestalt eines gegenständlich zusammengefaßten Systems von Meinungen und Lehrsätzen, sondern vielmehr einer " ganzhaften Stellung zur Wirklichkeit auf der denkerischen sowie auch praktischen Ebene. Nach LVH ist Philosophie Lebenshilferin oder hört auf, überhaupt Philosophie zu sein. Selbst bei anspruchsvoller begrifflicher Bearbeitung - hier legt LvH hohe Maßstäbe kritischen Denkens bei strmit uns keine objektivistische Kälte und pedantische Routine zu. h Soll ich nun auf die von LvH besonders in letzten Jahren ganz intensiv bearbeiteten Grundproblemkreise etwas näher eingehen, ist an erster Stelle das Streben nach einer Wahrheit indlichkeit") ( (= die Wahrhei in der sie als pure nichtgegenständliche Wirklichkeit zum Wort kommt; Wahrheit stellt nach ihm eine geistige Quelle evokativer Art dar, die tic
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2 - 2. (in sumem ganzen Leben und) den Menschen auf die Lebensdauer zum Dienst verpflichtet. Dementsprechend liegt es ihm fern, Wahrheit auf intelektualistische Weise aufzufassen, etwa im Sinne einer adéquatio rei et intellectus. Die von als außerordentlich wichtig LvH in dieser Richtung unternommenen Analysen bewerten positiv den #isch Beitrag der israel-christlichen Überlieferung für derartige Wahrheitsauch auffassung, obgleich in diesem Zusammenhang, die Bedeutung des Wandels im Denken betont wird, in dem der Mensch nach Überwindung der mythischen Epoche den Bereich des Logos betritt, denn nur in der Logos-dimension da kann man natürlich an der Denkarbeit des griechischen Geistes nicht ( als solche / vorbeigehen spricht uns die Wahrheit an. Die Logos-dimension wird aber auf keinen Fall als eine rationelle Struktur aufgefa3t, die man begrifflich systematisieren vermöge; Wahrheit ist durch transzendentale Natur gekennzeichnet. Das soll widerum keineswegs bedeutet, sie sei ein priviligiertes Seiendes über allen sonstigen Seienden. Der Terminus: Wahrheit rane keit als pure Hichtgegenständliche Wirklichkeit, soll andeuten, daß die Transzendenz der Wahrheit nicht in einer S e ins - sonder vielmehr "Be stimmung s ordnung aufzufassen ist. / Analogia "determinationis" statt analogia entis /. In disem Zusammenhang ist es angebracht, die Auswirkung der von LVH postulierten Wahrheitsauffassung für die Theologie zu erwähnen, insbesondere für ihren Gottesbegriff, der (in seiner Sicht) nichts zu tun hat mit einem allgemein religiösen Gottesbegriff, wie er sich in allen Religionen, einschlie3lich der christlichen Tradition, etabliert hatte. " äußerlichen peiner! keit Zur Wahrheitsauffassung als puren nichtgegenständlichen WirklichZur Wahrheitsauffassung a keit hat sich LVH auf grund unfangreicher Analysen des nichtgegenständlichen Denkens im allgemeinen hindurchgearbeitet. Er akzeptiert das heide (nicht aber der Philosophie als solchen) Jun ggerische Postulat vom Ende der Metaphysik und versucht die Möglichkeiten eines neuen Denk typs zu erforschen, in dem die Effektivität des traditio 4/ (werden könnte. onellen gegenständlich begrifflichen Denkens einerseits aubewahren und (möglich machte uns. anderseits es imstende wäre, sich den Wirklichkeiten aufzuschließen, die
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2 - 2. (in sumem ganzen Leben und) den Menschen auf die Lebensdauer zum Dienst verpflichtet. Dementsprechend liegt es ihm fern, Wahrheit auf intelektualistische Weise aufzufassen, etwa im Sinne einer adéquatio rei et intellectus. Die von als außerordentlich wichtig LvH in dieser Richtung unternommenen Analysen bewerten positiv den #isch Beitrag der israel-christlichen Überlieferung für derartige Wahrheitsauch auffassung, obgleich in diesem Zusammenhang, die Bedeutung des Wandels im Denken betont wird, in dem der Mensch nach Überwindung der mythischen Epoche den Bereich des Logos betritt, denn nur in der Logos-dimension da kann man natürlich an der Denkarbeit des griechischen Geistes nicht ( als solche / vorbeigehen spricht uns die Wahrheit an. Die Logos-dimension wird aber auf keinen Fall als eine rationelle Struktur aufgefa3t, die man begrifflich systematisieren vermöge; Wahrheit ist durch transzendentale Natur gekennzeichnet. Das soll widerum keineswegs bedeutet, sie sei ein priviligiertes Seiendes über allen sonstigen Seienden. Der Terminus: Wahrheit rane keit als pure Hichtgegenständliche Wirklichkeit, soll andeuten, daß die Transzendenz der Wahrheit nicht in einer S e ins - sonder vielmehr "Be stimmung s ordnung aufzufassen ist. / Analogia "determinationis" statt analogia entis /. In disem Zusammenhang ist es angebracht, die Auswirkung der von LVH postulierten Wahrheitsauffassung für die Theologie zu erwähnen, insbesondere für ihren Gottesbegriff, der (in seiner Sicht) nichts zu tun hat mit einem allgemein religiösen Gottesbegriff, wie er sich in allen Religionen, einschlie3lich der christlichen Tradition, etabliert hatte. " äußerlichen peiner! keit Zur Wahrheitsauffassung als puren nichtgegenständlichen WirklichZur Wahrheitsauffassung a keit hat sich LVH auf grund unfangreicher Analysen des nichtgegenständlichen Denkens im allgemeinen hindurchgearbeitet. Er akzeptiert das heide (nicht aber der Philosophie als solchen) Jun ggerische Postulat vom Ende der Metaphysik und versucht die Möglichkeiten eines neuen Denk typs zu erforschen, in dem die Effektivität des traditio 4/ (werden könnte. onellen gegenständlich begrifflichen Denkens einerseits aubewahren und (möglich machte uns. anderseits es imstende wäre, sich den Wirklichkeiten aufzuschließen, die
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m Denken - 3 sich der Reflexion gegenständlichen Charakters entziehen. Hier wird von ihm eine Arbeit geleistet, die im Kontext der tschechischen Philosophie ohne Analogie bleibt. Und wiederum handelt es sich um kein partikulares Anliegen. Das nichtgegenständliche Denken soll mal nach LvH durch eine Epoche universale Auswirkung beschaffen werden, die zu seiner Zeit das Logosdenken besitzte. In LvH's Seminar wird in letzter Zeit z. B. ein Versuch unternommen, die philosophischen Aspekte der modernen Astrophysik zu erfassen, also einen Beweis zu liefern, da3 die Selbstentfaltung dieselbst, ser wissenschaftlichen Disziplin die Wissenschaftler vor Fragen stellt, die durch das begrifflich-gegenständliche Denken nicht mehr zu beantworten sindy z. B. das Zeitproblem, die Problematik des Ganzen etc. /. zusammly in Mit dem nichtgegenständlichen Denken hängt bei LvH aufrengste die Glaubensfrage. Er ist gegen die Meinung gerichtet, der Glaube stelle die Domäne einer konfessionell gebundenen Frömmigkeit oder der Theologie dar; im leeducted for dhe er faßt den Glauben auf universalere Weise dar; der Glaube gleicht dem Zulines \k-/ stand des Aufgeschlossenseins und der Exestasis des Menschen ά der puLuf stasis reinen ren Michtgegenständlichen Wirklichkeit gegenüber. So hängen der Wahrheitsund Glaubensbegriff unausweichlich zusammen. LvH versucht zu zeigen, da3 sten men im rudimentären Ma3e den Glauben schon auf den niedrigeren Etagen der Wirklichkeit zu suchen hat, und demzufolge ist man, seiner Meinung berechtigt von einer kosmischen Dimension des Glaubens zu sprenach chen. keit (als eines die Welt mit begründendes Faktors) Mit allen diesen Versuchen wei sich LvH verpflichtet, die Philosophie dergestalt aufzufassen, daß sie Hilfe für die Lbensorientineung des modernen Menschen liefern könnte. Mit diesem Akzent steht er tief eeewurzelt in tschechischer philosophischen Tradition / Masaryk, Rádl /. In seinen Studien geht er deshalb nicht an den heikeln Gesellschafts problemen vorbei. Man findet in ihnen eingehende Analysen der Fragen unserer Gegenwart, einschlieblich der internationalen, Reflexionen über die Friedensbewegung, Gesellschaftsveränderungen und Politik. Er ist bemüht, Grundsteine einer neuen geistigen Integrität Europas zu sammeln, es geht ihm
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m Denken - 3 sich der Reflexion gegenständlichen Charakters entziehen. Hier wird von ihm eine Arbeit geleistet, die im Kontext der tschechischen Philosophie ohne Analogie bleibt. Und wiederum handelt es sich um kein partikulares Anliegen. Das nichtgegenständliche Denken soll mal nach LvH durch eine Epoche universale Auswirkung beschaffen werden, die zu seiner Zeit das Logosdenken besitzte. In LvH's Seminar wird in letzter Zeit z. B. ein Versuch unternommen, die philosophischen Aspekte der modernen Astrophysik zu erfassen, also einen Beweis zu liefern, da3 die Selbstentfaltung dieselbst, ser wissenschaftlichen Disziplin die Wissenschaftler vor Fragen stellt, die durch das begrifflich-gegenständliche Denken nicht mehr zu beantworten sindy z. B. das Zeitproblem, die Problematik des Ganzen etc. /. zusammly in Mit dem nichtgegenständlichen Denken hängt bei LvH aufrengste die Glaubensfrage. Er ist gegen die Meinung gerichtet, der Glaube stelle die Domäne einer konfessionell gebundenen Frömmigkeit oder der Theologie dar; im leeducted for dhe er faßt den Glauben auf universalere Weise dar; der Glaube gleicht dem Zulines \k-/ stand des Aufgeschlossenseins und der Exestasis des Menschen ά der puLuf stasis reinen ren Michtgegenständlichen Wirklichkeit gegenüber. So hängen der Wahrheitsund Glaubensbegriff unausweichlich zusammen. LvH versucht zu zeigen, da3 sten men im rudimentären Ma3e den Glauben schon auf den niedrigeren Etagen der Wirklichkeit zu suchen hat, und demzufolge ist man, seiner Meinung berechtigt von einer kosmischen Dimension des Glaubens zu sprenach chen. keit (als eines die Welt mit begründendes Faktors) Mit allen diesen Versuchen wei sich LvH verpflichtet, die Philosophie dergestalt aufzufassen, daß sie Hilfe für die Lbensorientineung des modernen Menschen liefern könnte. Mit diesem Akzent steht er tief eeewurzelt in tschechischer philosophischen Tradition / Masaryk, Rádl /. In seinen Studien geht er deshalb nicht an den heikeln Gesellschafts problemen vorbei. Man findet in ihnen eingehende Analysen der Fragen unserer Gegenwart, einschlieblich der internationalen, Reflexionen über die Friedensbewegung, Gesellschaftsveränderungen und Politik. Er ist bemüht, Grundsteine einer neuen geistigen Integrität Europas zu sammeln, es geht ihm
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- 4 um die Nachprüfung der denkerischen, ethischen und politischen Fundamente, denen Europa durch Jahrhuderte entwachsen ist, und die für diesen Kontinnet im Unterschied zu den sonstigen, maßgebend waren. Europad Beitrag für die ganze Weltgemeinschaft und seine unersetzbare Verantwortung und Zukunft gehören zu seinen philosophischen Aufgaben. Wird zugleich die radikale Kritikfähigkeit, mit welcher er die Fragen unserer Tradition und Gegenwaert sowie auch die vom außen kommenden Probleme prüft, miteinbezogen, ist man in der Philosophie von LvH mit einem eigenartigen, aujerordentlich inspirierenden Denken konfrontiert, dessen Bedeutung, wie ich überzeugt bin, bald im breiteren europäischen Kontext positive Bewertung findet. Kostelec, Mai, 1986 - J.S. Trojan
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- 4 um die Nachprüfung der denkerischen, ethischen und politischen Fundamente, denen Europa durch Jahrhuderte entwachsen ist, und die für diesen Kontinnet im Unterschied zu den sonstigen, maßgebend waren. Europad Beitrag für die ganze Weltgemeinschaft und seine unersetzbare Verantwortung und Zukunft gehören zu seinen philosophischen Aufgaben. Wird zugleich die radikale Kritikfähigkeit, mit welcher er die Fragen unserer Tradition und Gegenwaert sowie auch die vom außen kommenden Probleme prüft, miteinbezogen, ist man in der Philosophie von LvH mit einem eigenartigen, aujerordentlich inspirierenden Denken konfrontiert, dessen Bedeutung, wie ich überzeugt bin, bald im breiteren europäischen Kontext positive Bewertung findet. Kostelec, Mai, 1986 - J.S. Trojan